Mit Überschriften Neugierde wecken

16.11.2021 • aktualisiert am 25.04.2022

Kurze Tipps, wie Sie Überschriften für Webtexte einfacher finden.
Überschriften für Webtexte zu finden ist nicht immer ganz so einfach. Wer Schreiben eher als Hürde wahrnimmt, dem sagen wir aus voller Überzeugung: Auch Schreiben fürs Web ist ein Handwerk, das mit einigen Tipps gleich viel besser – und leichter – gelingt. Die wichtigsten Erfahrungen, die wir als nützlich erleben, teilen wir hier deshalb gerne.




Einer der ersten Teile eines Textes, der darüber entscheidet, ob ein Besucher den Text nicht nur scannt, sondern auch liest, ist – Sie erraten es schon – die Überschrift.

Überschriften dienen der Orientierung bei der Frage, ob der Text Antworten auf die Frage liefert. Überschriften ziehen Aufmerksamkeit auf den Text – oder eben nicht. So wichtig dieser Teil des Textes ist, so stark ist er auch an der Zielsetzung und am Inhalt des Textes ausgerichtet.

Wichtig ist, dass Sie in der Überschrift ein Versprechen geben, das Sie mit Ihrem Text auch halten können.

Nicht zuletzt die Überschrift bietet für Leser die Möglichkeit, Anspruch und Realität abzugleichen: Bietet dieser Text Antworten auf meine Fragen? Behandelt der Text das Thema, zu dem ich Antworten suche? Denn genauso schnell wie jemand auf der Webseite landet, so schnell klickt er bei irrelevantem Content wieder weg. Das ist sehr wichtig, denn enttäuschen Sie Ihre Webseiten-BesucherInnen ein paar Mal, bilden sie sich ein (mitunter negatives) Urteil und verlassen die Webseite:

»Das passiert schnell. Denn der Leser im Internet ist ein ungeduldiges und flüchtiges Wesen, die Ablenkung ist immer nur einen Klick entfernt.« (Hülz, 2017)

Für den Texter-Alltag heißt das:

Es lohnt sich, die Überschrift VOR Verfassen des Textes zu skizzieren, um den Fokus zu halten und NACH Fertigstellung des Textes nochmal zu überprüfen:
  • Hat sich etwas verändert?
  • Sind zusätzliche Faktoren hinzugekommen?
  • Gibt es bessere Alternativen, auf den Text aufmerksam zu machen?
Nach Texterstellung ist es oft einfacher, die Überschrift feinzuschleifen, weshalb die Optimierung der Überschrift für uns zum typischen Ablauf beim Texten gehört.


Eine wirkungsvolle Überschrift in Ihrem Stil


Seien Sie sich bewusst, dass Sie beim Verfassen der Überschrift zwischen den Stilen »interessant-unterhaltsam« und »fachlich-sachlich« jonglieren:

  • Eher »reißerische« Formulierungen mit vielen Superlativen bergen Gefahren und stoßen – zu oft angewendet – eher auf Ablehnung (z.B. »XY optimieren: der ultimative Ratgeber« oder »Exklusiv: Schnelleinstieg ins Programm XY«). (Firnkes, 2017)
  • Ein sachlicher Stil hingegen wirkt konkreter und beantwortet damit womöglich präziser die Suche der Webseitenbesucher, verleitet aber mitunter nicht ganz so stark zum Klicken. (Firnkes, 2017)

Wie können Überschriften beispielsweise formuliert werden?


Insbesondere Überschriften mit Zahlen oder Reihenfolgen wecken die Liebe nach Ordnung und Struktur und machen neugierig – wie beispielsweise (in Anlehnung an Firnkes, 2017):
  • »8 Dinge, die Sie bei ... beachten sollten«
  • »Zehn Tipps & Tricks, wie Sie ...«
  • »Die besten Tipps für ...«

Keywords in der Überschrift, um die Sichtbarkeit zu erhöhen


Ob nun sachliche oder emotionale Überschriften: Integrieren Sie in jedem Fall Keywords (Schlüsselwörter aus Ihrem Themenfeld) in der Überschrift. Somit kann der Text von Menschen und Suchmaschinen gleichermaßen gefunden werden.

Symbolische Überschriften (bei einem Wellness-Urlaub beispielsweise »Neues Lebensgefühl inklusive«) wirken zunächst kreativ und wecken das Interesse der BesucherInnen, enthalten aber meist kaum konkrete Suchbegriffe. Wenn Sie in der Überschrift eine Metapher oder Symbole anwenden empfiehlt sich daher, zusätzlich Keywords, häufig gesuchte Phrasen und deren Synonyme im Untertitel und im Text einzubinden, um nicht an Sichtbarkeit bei Suchmaschinen einzubüßen. (nach Firnkes, 2017)


Spätestens jetzt kommt die Frage auf, woher ich weiß, welche Keywords die richtigen sind?


Am besten binden Sie jene Wörter bzw. Begriffe ein, die Ihre Zielgruppe verwendet.

Hören Sie ab jetzt genau hin, welche Wörter KundInnen in ihrer Sprache nutzen. Und suchen Sie beispielsweise auf Google Trends (ein kostenloses Online-Tool von Google) danach, ob auch andere Menschen diesen Begriff verwenden und welche Trends sich in Ihrer Branche beobachten lassen.

Sie erhalten auf diese Weise rasch eine Menge relevanter Keywords und deren Synonyme, mit welchen Sie die Sichtbarkeit Ihrer Webseite erhöhen.

Beispiel:

In unserer Branche wird fallweise begrifflich nach einer »Homepage« gefragt (die Startseite einer Website). Ein Online-Auftritt heißt »Webseite« / »Website«. Wir könnten nun natürlich ausschließlich »Webseite«
als Keyword nutzen, verschenken dabei aber Potential, wenn nach »Homepage« gesucht wird. Wir richten uns hier also nach dem tatsächlichen Sprachgebrauch unserer KundInnen / InteressentInnen: Wir binden bei unserer Webseite oftmals »homepage« und »webseite« als Keyword ein, um die Sichtbarkeit in beiden Fällen zu erhöhen.

Gibt's dazu noch mehr zu erfahren? – Ja, klar!

Wir geben gerne unser Wissen und unsere Erfahrungen weiter. Maßgeschneiderte Empfehlungen und Lösungen für die individuelle Online-Strategie gibt′s natürlich für alle unsere KundInnen (und alle, die es noch werden wollen) im Rahmen einer persönlichen Beratung in St. Pölten und Amstetten.

Referenzen, Inspiration und zum Weiterstöbern perfekt ...

Külz, Hannes (2017): Einfach schreiben im Beruf: Wie Sie sich und Ihrem Leser eine Freude machen. 1. Aufl., Haufe Gruppe, Freiburg, München, Stuttgart

Firnkes, Michael (2014): Professionelle Webtexte und Content Marketing. Handbuch für Selbständige und Unternehmer. 2., erw. Aufl., Carl Hanser Verlag München

Xtian Miller (2016): Your Body Text Is Too Small. Why website body text should be bigger, and ways to optimize it. blog.usejournal.com, letzter Zugriff am 29.10.2018 [englisch]
Porträt: Elisabeth Hammerschmid
Über die Autorin · Elisabeth Hammerschmid
Mit ihrem Studium an der AMU Wieselburg zum Thema Marketing-Forschung hat sie vielfältige Ausbildungsinhalte erworben und bildet sich seither intensiv in Sachen Content Marketing weiter. Als Agentur-Projektmanagerin (seit 2015) kann sie ihre vielfältigen Interessen und Liebe zur Abwechslung bei Kundenprojekten und in der Agentur-Kommunikation verwirklichen.

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